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Keywords: Kalbfell-Mantel-Verarbeitung 1 - Die beiden Wirbel.jpg Der Kalbfellmantel Der Trend zu einem flachen glänzenden sportlichen Material welcher wohl durch die mannigfaltigsten Lederbekleidungsstücke eingeleitet wurde hat in letzter Zeit 1965 auch wieder dazu geführt einem adäquaten Fell zum Durchbruch zu verhelfen Kalbfelle aber auch Fohlen waren für Pelzbekleidungsstücke nicht mehr so gefragt Vielleicht aus dem Grunde weil sie nach dem Kriege zu den wenigen Materialien gehörten die uns begrenzt zur Verfügung standen und man sich daran etwas übersehen hatte vielleicht aber auch weil dem Material eine gewisse Geschmeidigkeit fehlte Durch die verbesserten Zurichtungsmethoden in den letzten Jahren wurde aber auch dieses Problem annähernd gelöst Man nimmt ja zur Verarbeitung sowieso nur die Felle junger Tiere welche kurz nach der Geburt gewonnen werden bzw Frühgeburten Kalbfelle kommen naturell bzw braun oder schwarz gefärbt auf den Markt Einen durchaus sportlichen großzügigen Effekt erzielt man mit gefleckten Fellen welche mit Fuchs bzw Nerz o ä kombiniert faszinierende Kleidungsstücke ergeben Kalbfelle zu Kleidungsstücken zu verarbeiten ist eigentlich kein Problem und dürfte keinem Kürschner Schwierigkeiten bereiten Leider aber sieht man im Straßenbild Kalbfellmäntel und -paletots die in ihrer Verarbeitung viel sehr viel zu wünschen übrig lassen Auch ein billiges Material sollte den Ehrgeiz eines Kürschners wachrufen daraus das Bestmögliche zu schaffen Benötigt werden für einen Kalbfellmantel sechs bis sieben Felle Bei einer Fellgröße von 60 bis 100 cm hat man für einen normalen Mantel genügend Material zur Verfügung 1 Ausstechen der Diechen Die Diechen werden von der Haarseite herausgeschnitten und zwar so dass alles wilde Material restlos entfernt wird Die Klauen bleiben am Fell 2 Markieren Der Grotzen sowie die Wirbel werden mit einem Fettstift auf der Lederseite markiert 3 Sortieren Beim Sortieren wird berücksichtigt daß die charakteristischen Wirbel im oberen Drittel des Felles verschwinden müssen In der Regel hat ein Kalbfell zwei Wirbel wie es Abb 1 zeigt Beim Hauptwirbel läuft das Haar nach allen Seiten Abb 1 a und an dieser Stelle wird der erste Pumpf aufgesetzt Man sortiert immer im Hängen Stehen für einen Mantel sechs Felle zur Verfügung so werden für den Körper fünf Felle und für die Ärmel ein Fell genommen Zwei schöne passende Felle sortiert man für den Rücken wobei darauf geachtet wird dass das zu drehende Kopfstück sich im Moiré und Farbe in die Gesamtfläche gut einfügt Für den à bertritt werden ebenfalls zwei Felle benötigt Für den Untertritt nimmt man das restliche Fell zu welchen man dann noch einen der abfallenden Köpfe des Rückens bzw à bertrittfells reserviert Kommt man mit drei Fellen für die Gesamtweite nicht hin so kann man zur Verbreiterung des Rückens an beiden Seiten noch 1 2 Fell dazu sortieren Wenn man für den Kragen kein flaches Pumpfstück erübrigen kann so sollte man darauf achten dass ein entsprechendes Kopfstück den Forderungen entspricht 4 Aufsetzen und Anbrachen Im Rücken und Obertritt sind zwei Felle für eine Bahn sortiert Zwei bis drei Zentimeter unterhalb des Hauptwirbels wird das Fell aufgesetzt Am besten eignet sich hierzu eine individuelle Welle mit einer Spitze am Grotzen wie sie Abb 2 zeigt Es kommt oft vor dass das Haar am Grotzen des aufzusetzenden Felles nicht so stark wirbelt wie das untere Fell und dadurch der Wirbel nicht hundertprozentig vom Haar des oberen Felles gedeckt wird Man kann sich hier sehr helfen indem man ein rhombisches Stück Abb 1c aus dem Grotzen am Kopf herausschneidet und zur besseren Verbindung am Grotzen des Aufsatzes einsetzt Abb 2b Das Entfernen des Wirbels geschieht in der Praxis auf zwei Arten Entweder dreht man zwischen den beiden Wirbeln ein sogenanntes Fenster in rechteckiger bzw Kreisform um 180 Grad oder was sich immer optimal erwiesen hat man schneidet wie beim Aufsetzen eine individuelle Welle mit Spitzen zum besseren nähen quer zum Fell Abb 3 und dreht das Stück in ganzer Fellbreite um 180 Grad Muss der Rücken mit einem weiteren Fell verbreitert werden so spaltet man das zur Verbreiterung dienende Fell neben dem Grotzen an der Stelle wo das Haar beginnt nach der Seite zu laufend in einer bei stark moiriertem Material individuellen Welle oder in einer Blitzzacke Den Grotzen lässt man dann herausfallen und die beiden Teile an die Rückenfelle anfügen Bei den Vorderteilen verfährt man genau wie beim Rücken nur ist es hier sehr wichtig darauf zu achten dass der Brustabnäher niemals genau in der Grotzenmitte verläuft sondern zwei bis drei cm rechts bzw links davon Abb 4 Dadurch erzielt man immer ein einwandfreies Decken des Haares beim Zusammennähen des Brustabnähers Der Umbug wird mit abfallenden Stücken bei diesem Arbeitsgang mit ausgestückelt Beim Aufsetzen der einzelnen Bahnen werden die Felle auch angebracht weil man jetzt erst passende Stücke zum Ausbessern der schadhaften Stellen zur Verfügung hat Ob man zur Beseitigung eines Kahlauers etc Zungen zieht hängt von der Beschaffenheit des Materials ab Besser ist aber immer ein Ausbessern durch Einsetzen neuer Stücke Zum Nähen der Aufsatz- bzw Anbrachnähte ist es ratsam eine nicht zu feste Spannung zu wählen Es sollen die Nähte stoßen aber nicht sperren 5 Vorzwecken Nach dem Nähen werden die Nähte ausgerollt und von der Haarseite mit einer Drahtbürste bearbeitet damit das Haar wieder in eine einheitliche Richtung läuft Die Nähte werden jetzt leicht befeuchtet und die einzelnen Bahnen aufgespannt Die Bahnen brauchen nur kurz anzutrocknen um bei der Weiterverarbeitung etwas Festigkeit zu haben 6 Arbeiten der Ärmel In der Zeit des Antrocknens können die Ärmel gearbeitet werden Das Ärmelfell wird so gespaltet dass der Grotzen etwas hinter der vorderen Ärmelkante liegt Dazu muß das Fell genau in der Grotzenmitte getrennt werden Das Haar läuft somit von vorn nach hinten und gibt an der Armkugel einen guten Anschlag Das Kopfteil oberhalb des Wirbels wird mit einer geraden Naht am vorderen Unterärmel angesetzt Mit dem restlich abfallenden Material kann man dann den hinteren Unterärmel ausstückeln Abb 5 7 Zusammenstellen des Körpers und Zwecken Zur Verbindung der Seitennaht empfiehlt sich am besten wieder eine individuelle Welle Hässlich wirken nun immer wieder die hier zusammenlaufenden oft recht langen Haare und es entsteht ein Kamm welchen man am fertigen Stück mit der Effilierschere verschneidet Da hierbei aber die Haarspitzen entfernt werden so gewinnt die Naht durch diese Manipulation auch nicht mehr Sauberkeit Man hilft sich hierbei so daß man die Haare abschäftet oder schärft wie es auch bei der Breitschwanz- oder Zickelverarbeitung kurz bei allen etwas starren an den Seiten zusammenlaufenden Haaren vonnöten ist Hierzu benötigt man ein sehr scharfes Messer Man legt das Fell auf die Haarseite und schneidet nun vorsichtig die Haare so ab daß nur noch wenige Haarspitzen an der Lederkante stehen bleiben welche sich dann mit der Gegenseite gut ineinander verhaaren und somit eine saubere einwandfreie Seitennaht ergeben Wichtig ist darauf zu achten dass das Deckhaar nicht verletzt wird Sind alle Teile zusammengenäht so werden sie gut befeuchtet und aufgezweckt Nach dem Zwecken werden sämtliche Nähte mit dem Rollholz noch einmal genügend ausgerieben 8 Abzwecken und fertigstellen Nach dem Abzwecken reibt man alle Teile bevor sie abgeglichen werden gut weich Bevor der Mantel zusammengenäht wird kontrolliert man noch alle Teile die zusammenkommen um evtl Haarkämme noch rechtzeitig zu verhindern Dieses ist vorwiegend beim Zusammentreffen des Oberarmes mit dem Rückenarmloch der Fall Hier schäftet man dann das Haar gleich so ab wie es bei der Seitennaht beschrieben wurde Am fertigen Stück werden sämtliche Nähte nochmals gut mit der Drahtbürste bearbeitet und somit dem Stück das Finish verliehen own 1965-04 Rudolf Toursel de German Wikipedia 1 <gallery> File Kalbfell-Mantel-Verarbeitung 2 - Aufsetzen jpg File Kalbfell-Mantel-Verarbeitung 3 - Drehen zum Beseitigen der Wirbel jpg File Kalbfell-Mantel-Verarbeitung 4 - Vorderteil jpg File Kalbfell-Mantel-Verarbeitung 5 - Ärmel jpg </gallery> Calf fur-skin manufacturing Pelze Rudolf Toursel Anbrachen
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